Rabiūsa

[540] Rabiūsa, 1) rechtsseitiger Zufluß des Vorderrheins im schweizer. Kanton Graubünden, durchfließt in 30 km langem Lauf das waldreiche Safien, das im Versamer Tobel, einer wilden, kühn überbrückten Schlucht, zum Vorderrhein hinaus sich öffnet, während im Hintergrunde des Tales, am Piz Tomil oder Bärenhorn vorbei, der Paßpfad des Safierbergs nach Splügen führt. In den Ortschaften Thal, Platz, Neukirch etc. wohnt, wie eine germanische Insel im rätoromanischen »Oberland«, ein Hirtenvölkchen deutschen Stammes und protestantischer Konfession, im ganzen 596 Seelen. 2) (Rabiosa) Linksseitiger und größter Zufluß der Plessur in Graubünden, in dessen Tal die »untere Straße« von Chur über Malix und Churwalden zur Lenzer Heide emporsteigt. In der Tiefe seiner wilden Schlucht wurden 1863 die verschütteten ausgezeichneten Heilquellen von Pasugg (Eisen- und Natronsäuerlinge) wieder entdeckt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 540.
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