Revĕre

[849] Revĕre, Giuseppe, ital. Dichter, geb. 2. Sept. 1812 in Triest, gest. 22. Nov. 1889 in Rom, trat als Dichter zuerst mit den Dramen: »Lorenzino de' Medici« (Mail. 1839) und »I Piagnoni e gli Arrabbiati« (das. 1843) hervor, die, obwohl nicht für die Bühne bestimmt, großen Erfolg hatten. Es folgten die Bühnenstücke »Sampiero« (Mail. 1846), »Marchese di Bedmar« (das. 1847) und »Vittoria Alfiani«, die ebenfalls Beifall fanden. Sie zeichnen sich durch Gründlichkeit der historischen Auffassung, kräftige Charakteristik und Reinheit der Sprache aus (die vier ersten zusammen Florenz 1860 gedruckt). Als Lyriker pflegte R. besonders das Sonett. Zunächst erschienen die beiden Sammlungen: »Sdegno ed affetto« (Mail. 1845) und »Nuovi sonetti« (Capolago 1846). Seinen geschichtlichen Sinn und seine Darstellungskunst betätigte er auch in der Prosaschrift »La cacciata degli Spagnuoli da Siena« (Mail. 1847). An den revolutionären Bewegungen der Jahre 1848 und 1849 nahm er lebhaften Anteil. Nach der Rückkehr der Österreicher ging er nach Venedig, Rom, Genua und Turin. Hier veröffentlichte er die Sonette: »I Nemesii« (1851), und beteiligte sich an der »Rivista contemporanea«, für die er seine berühmten »Bozzetti alpini« schrieb, Reiseskizzen, die in ihrem Humor an Sterne und an Heine gemahnen. 1856 siedelte R. wieder nach Genua über, wo er die »Bozzetti alpini« in Buchform (1857), die ebenso trefflichen »Marine e paesi« (1858; beide Werke in neuer Auflage, Tur. 1877) und weitere Sonette: »Persone ed ombre« (Genua 1862), veröffentlichte. Hierauf schwieg R. in einer Art Verbitterung jahrelang und trat erst 1879 wieder mit einem Sonettenkranz: »Osiride«, vor die Öffentlichkeit, dem die »Sgoccioli« (Rom 1881) folgten. Zuletzt bekleidete er eine Stelle im Ministerium des Auswärtigen. Vgl. Camerini, Profili letterari (Flor. 1870); Rondani, Saggi di critiche letterarie (das. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 849.
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