Richēr

[901] Richēr (Richerius), fränk. Geschichtschreiber des 10. Jahrh., trat nach 966 in das Benediktinerkloster St. Remigius zu Reims und verfaßte im Auftrag des Erzbischofs Gerbert eine rhetorisch gefärbte unzuverlässige, flüchtige und in französischem Interesse parteiische, aber dennoch wertvolle Geschichte Frankreichs von 882–995, deren Originalexemplar, die einzig erhaltene Handschrift, der Benediktinerabtei Michaelsberg zu Bamberg gehörte, um 1100 von Ekkehard von Aura (s. d.) benutzt, von Pertz in den »Monum. German. historica, Scriptores« (Bd. 3; Sonderausg., 2. Aufl. 1877) herausgegeben und von Osten-Sacken (2. Aufl., Leipz. 1891) ins Deutsche übersetzt wurde. Vgl. Reimann, De Richeri vita et scriptis (Öls 1845).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 901.
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