Rickert

[913] Rickert, Heinrich, preuß. Politiker, geb. 27. Dez. 1833 in Danzig, gest. 3. Nov. 1902 in Berlin, widmete sich dem journalistischen Beruf und wurde unbesoldeter Stadtrat in Danzig. 1870 daselbst in das Abgeordnetenhaus, 1874 auch in den Reichstag gewählt, schloß er sich der nationalliberalen Partei an. Durch das Studium der Finanzverhältnisse und tätigen Anteil an den Verhandlungen über den Staatshaushalt in allen Finanzfragen bewandert, vermittelte er im Landtag 1878–79 die Verständigung mit dem Staatsministerium über die eventuelle Steuererleichterung in Preußen. Nach Einführung der neuen Provinzialverfassung 1876 zum Landesdirektor der Provinz Preußen erwählt, legte R. nach der Teilung der Provinz 1878 sein Amt nieder. 1880 schloß er sich der liberalen Vereinigung (Sezessionisten) an. Seit deren Fusion mit der Fortschrittspartei (1884) einer der Führer der deutschen freisinnigen Partei, trat er 1893 nach deren Spaltung an die Spitze der Freisinnigen Vereinigung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 913.
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