Ritornell

[13] Ritornell (ital. ritornello, »Wiederkehr«) heißen die Instrumental-Vor-, Zwischen- und Nachspiele in Vokalkompositionen (Arien, Oratorien etc.), auch wohl die Tutti in Konzertstücken. Als Erfinder des Ritornells gilt Carissimi. R. ist ferner die älteste, noch jetzt in Volksliedern angewendete Form der italienischen Volkspoesie, eine dreizeilige Strophe, deren erste und dritte Zeile zu reimen pflegen; die Verse sind gewöhnlich fünffüßige Jamben, doch ist die erste Zeile häufig ein Halbvers. Im Deutschen wurde das R. besonders von Fr. Rückert und W. Müller mit Glück nachgeahmt. Vgl. Schuchardt, R. und Terzine (Halle 1875); auch Heyse, Italienische Dichter, Bd. 4 (Berl. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 13.
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