Terzīne

[432] Terzīne (ital.), ursprünglich ital. Strophe, aus drei Versen von elf Silben bestehend, von denen 1 und 3 reimen. Sind mehrere solcher Strophen vorhanden, so reimt stets der erste und dritte Vers jeder folgenden Strophe mit dem zweiten der vorhergehenden, während der letzte Vers des Gedichtes, ein überschüssiger Vers, mit dem zweiten Vers der letzten Strophe reimt und so einen metrischen Abschluß herbeiführt (Schema: aba, bcb,.... xyxy). Wahrscheinlich von Dante für seine »Divina Commedia« erfunden, wurde die T. weit verbreitet und seit Ende des 18. Jahrh. auch von deutschen Dichtern, z. B. von A. W. Schlegel, Rückert, Chamisso, Heyse u. a., mit Meisterschaft behandelt. Vgl. Schuchardt, Ritornell und T. (Halle 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 432.
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