Versen

[102] Versen, Max von, preuß. General, geb. 30. Nov. 1833 zu Wurchow in Hinterpommern, gest. 7. Okt. 1893 in Berlin, trat 1851 in das 1. Garde Ulanenregiment, besuchte 1859–61 die Kriegsakademie, wurde 1864 Rittmeister, kam 1866 in den Generalstab und war während des Krieges Generalstabsoffizier bei der Kavalleriedivision der zweiten Armee. 1867 wohnte V. in Südamerika dem Kriege Paraguays gegen Brasilien, Argentinien und Uruguay bei. Vom Diktator Lopez aus Argwohn als Spion verhaftet und mit dem Tode bedroht, kam er erst Ende 1868 frei, kehrte ins brasilische Lager zurück, bereiste das übrige Amerika bis August 1869 und trat dann in seine Stellung als Major im Generalstab zurück. Vor dem Krieg von 1870 führte V. eine Rekognoszierung Spaniens aus, wurde Generalstabsoffizier bei der Kavalleriedivision des Prinzen Albrecht (Vater). Bei Sedan schwer verwundet, wurde er nach dem Krieg etatmäßiger Stabsoffizier, 1874 Kommandeur des 12. Husarenregiments, erhielt 1882 die 14. Kavalleriebrigade in Düsseldorf, 1883 die 2. Gardekavalleriebrigade in Potsdam, wurde 1888 Generaladjutant des Kaisers Wilhelm II. und Divisionskommandeur in Erfurt, 1889 Kommandeur der Kavalleriedivision in Metz, Ende 1889 der Gardekavalleriedivision in Berlin und 1890 kommandierender General des 3. Armeekorps. Seine Erlebnisse in Amerika beschrieb er in den Büchern: »Reisen in Amerika und der südamerikanische Krieg« (Bresl. 1872) und »Transatlantische Streifzüge« (Leipz. 1876). Vgl. v. Werthern, General von V. (Berl. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 102.
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