Riva [2]

[20] Riva, Stadt in Südtirol, in reizender Lage am Nordwestende des Gardasees, am Ostfuße der steil aufragenden Rocchetta (1527 m), an der Lokalbahn Mori-Arco-R., Ausgangspunkt der Dampferlinien R.-Peschiera und R.-Desenzano, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat einen schönen Hafen- und einen Hauptplatz, eine Pfarrkirche, eine Kirche Santa Croce (beide mit guten Gemälden), eine Minoritenkirche von 1603, ein ehemaliges Kastell (La Rocca, jetzt Kaserne), eine Schloßruine (Bastione, westlich auf hohem Felsen), ein Rathaus (1471), ein Theater, Weinbau, Ölgewinnung, Seidenraupenzucht, Fischerei, Steinbrüche, Mühlen, Teigwaren-, Kunsteis-, Papier-, Leder- und Tonwarenfabrikation, regen Handel, Schiffahrt, Elektrizitätswerk, Seebadeanstalt und (1900) 4285 (als Gemeinde 7550) meist ital. Einwohner. R. wird wegen seiner schönen Lage und seines günstigen Klimas (auch als Kurort) viel besucht (1902: 4544 Kurgäste). 2,5 km nördlich liegt Varone mit zwei Wasserfällen und 859 Einw.; 2 km östlich der durch zwei Forts befestigte Monte Brione (377 m), mit schöner Aussicht; weiter Torbole, am Nordostende des Gardasees, in den hier die Sarca mündet, mit Fischzuchtanstalt und 748 Einw., Nago, an der Lokalbahn Mori-Arco-R., mit einem Fort, der Burgruine Penede und 981 Einw., und der Loppiosee (220 m ü. M., 70 Hektar). Südlich führt von R. eine schöne Kunststraße am östlichen Ufer des Gardasees bei dem prächtigen Ponalfall (mit Elektrizitätswerk) vorüber in das vom Ponale durchflossene betriebsame Val di Ledro, mit dem Ledrosee (655 m ü. M., 210 Hektar groß), dem Hauptort Pieve di Ledro, Sitz eines Bezirksgerichts, mit 262 Einw., und den Dörfern Bezzecca, 698 m ü. M., mit Magnesiafabrik und 522 Einw., 1866 Schauplatz eines Gefechts zwischen den Garibaldianern und österreichischen Truppen, Tiarno di Sotto und Tiarno Superiore, mit Hutmacherei, Sägewerken und 733, bez. 605 Einw.

Wappen von Riva.
Wappen von Riva.

Von hier Übergang in das malerische Felsental Ampola und das Val Buona (Judikarien) mit den Marktflecken Storo, 409 m ü. M., mit 1720 Einw., und Condino, 444 m ü. M., Sitz eines Bezirksgerichts, mit Seidenspinnerei, Elektrizitätswerk und 1431 Einw. – Ursprünglich eine römische Niederlassung, kam R. früh an die Bischöfe von Trient, gehörte 1441–1509 zu Venedig, wurde aber von Maximilian I. für Trient zurückerobert. Vgl. Literatur bei Artikel »Gardasee«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 20.
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