Roßhaar

[162] Roßhaar (Pferdehaar), das Schweif- und Mähnenhaar des Pferdes, kommt größtenteils aus Rußland, Ungarn, Ostpreußen und Südamerika in den Handel. Es wird mit Wasser ausgekocht und durch Hecheln und nach der Farbe sortiert. Weißes Haar dient besonders zu Violinbogen und Militärzwecken, das übrige zu Web- und Flechtwaren (vgl. Roßhaargewebe), wie Siebböden, Beuteltuch, Möbelüberzügen etc.; auch verarbeitet man es mit Baumwolle zu verschiedenen St offen. Die kurzen Haare werden gesponnen, d.h. in Zöpfe zusammengedreht (Krull- oder Krollhaar), und als wertvollstes Polstermaterial, zu Schnüren, Seilen, Haardecken, Preßtüchern, Haarfohlen etc. benutzt. Gebrauchtes R. wird wieder elastisch, wenn man es auskocht und zum Trocknen auf Stöcke wickelt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 162.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika