Roseŏla

[154] Roseŏla (lat.), Hautausschlag in Gestalt geröteter, zuweilen leicht erhabener linsengroßer Flecke in der Haut, die unter dem Fingerdruck entweder verschwinden und nach dessen Aufhören sich wieder zeigen, also durch bloße Überfüllung kleinster Blutgefäße bedingt sind, oder aber nach Druck nur einen Stich ins Gelbliche zeigen, also durch gleichzeitig bestehende Exsudation veranlaßt sind. Solche Roseolae begleiten den Typhus und andre Infektionskrankheiten, aber auch nicht selten, zumal bei Kindern, fieberhafte Magen- und Darmkatarrhe sowie mit Fieber verlaufende Gehirn- und Lungenleiden. Auch beim Zahnen und bei Gebrauch mancher Arzneimittel kann R. auftreten. Kann man eine ausreichende Ursache für das vorhandene Fieber nachweisen, so nennt man die R. eine symptomatische, ist dies aber nicht der Fall, eine idiopathische. Zur letztgenannten rechnet man unter anderm auch die Röteln (s. d.). Eine symptomatische, durch kupferrote Farbe ausgezeichnete Roseolaform ist einer der gewöhnlichsten und frühesten Ausschläge bei Syphilis. Einer besondern Behandlung bedarf die R. nicht, da sie mit der Hauptkrankheit oder bei Beseitigung der Ursachen von selbst verschwindet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 154.
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