Rosellīni

[146] Rosellīni, Ippolito, ital. Ägyptolog, geb. 13. Aug. 1800 in Pisa, gest. daselbst 4. Juni 1843, studierte in seiner Vaterstadt, verweilte seit 1821 in Bologna zur Erlernung der orientalischen Sprachen und wurde 1824 zum Professor der orientalischen Sprachen an der Universität Pisa ernannt. Von 1825 an widmete er sich hauptsächlich dem Studium des Ägyptischen und ward ein tüchtiger Nacheiferer Champollions, dem er auch bei seinen ägyptologischen Arbeiten in Rom, Neapel und Turin behilflich war und später nach Paris folgte. 1828 wurde er an die Spitze einer toskanischen Forschungsexpedition nach Ägypten gestellt, der sich eine französische unter Champollions Leitung anschloß, und beide Expeditionen widmeten nun gemeinschaftlich 15 Monate der nähern Erforschung der hieroglyphischen Denkmäler Ägyptens,[146] deren Ergebnisse R. in dem Werk »I monumenti dell' Egitto e della Nubia« (Pisa 1832–44, 9 Bde. mit 3 Atlasbänden) niederlegte. Unter seinen sonstigen Schriften sind zu nennen: »Elementa linguae aegyptiacae«, eine koptische Grammatik, die R. nach Champollions Entwurf bearbeitete und Ungarelli herausgab (Rom 1837), und das unvollendet im Manuskript hinterlassene »Diccionario geroglifico«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 146-147.
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