Ruthenĭum

[339] Ruthenĭum Ru, eins der Platinmetalle, findet sich im Platinerz und Osmiumiridium und mit Schwefel verbunden als Laurit. Es ist weiß, hart, spröde, spez. Gew. 12,26, Atomgew. 101,7, an der Luft unveränderlich, nächst dem Osmium das strengflüssigste Platinmetall, oxydiert sich zum Teil beim Schmelzen und verflüchtigt sich unter Verbreitung eines Geruchs, der an Überosmiumsäure erinnert. Es löst sich in Königswasser sehr langsam und bildet mit Chlor schwarzes, kristallinisches Rutheniumchlorür RuCl2, das in Säuren unlöslich ist und von Kalilauge kaum angegriffen wird. Rutheniumchlorid RuCl4 ist braun, hygroskopisch, löslich in Wasser und Alkohol mit himbeerroter Farbe; die Chlorkaliumverbindung K2RuCl6 ist braunrot, kristallinisch, leicht löslich in Wasser, nicht in Alkohol. Rutheniumoxychloridammoniak (Rutheniumrot) Ru(OH)2Cl4.7NH3+3H2O wird als Reagens in der Mikroskopie benutzt. R. wurde 1845 von Claus entdeckt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 339.
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