Safranine

[413] Safranine, Teerfarbstoffe mit 4 Stickstoffatomen, entstehen durch Erhitzen von Indaminen mit primären Monaminen, durch gemeinsame Oxydation von Paradiamidodiphenylamin und seinen Analogen mit primären Basen und von Metaamidodiphenylamin oder seinen Analogen mit Paradiaminen. Die S. sind starke Basen und bilden drei Reihen von Salzen, die einsäurigen sind wie die Basen rot und sehr beständig, die zweisäurigen blau, die dreisäurigen grün. Die beiden letztern werden durch Wasser zersetzt. Durch Reduktionsmittel werden sie in Leukobasen übergeführt, die bei Gegenwart von Alkali die Farbstoffe schnell regenerieren. Das gewöhnliche Safranin (Anilinrosa, Pink) Tolusafranin C20H18N4 erhält man durch Reduktion von reinem Orthoamidoazotoluol und Oxydation unter Zusatz von reinem Anilin. Es bildet ein rotbraunes Pulver, ist löslich in Wasser und dient in der Seidenfärberei und zum Färben von mit Tannin und Brechweinstein gebeizter Baumwolle, auch im Kattundruck. Phenosafranin C18H14N4 entsteht bei Oxydation von Paraphenylendiamin oder Paradiamidodiphenylamin mit Anilin und dient zum Rotfärben von Baumwolle. Ein Teträthylderivat ist das Amethystviolett, das auf Seide prachtvolle Fluoreszenz zeigt, durch Licht aber sehr schnell verändert wird. Zu den Sa franinen gehören auch das Neutralblau, Magdalarot, Naphthazinblau, Mauveïn, aus welch letzterm das gewöhnliche Safranin 1863 zuerst dargestellt wurde. Durch Diazotieren und Kuppeln mit Aminen oder Phenolen erhält man Azofarbstoffe, z. B. mit Dimethylanilin das Janusgrün, mit βNaphthol des Indoinblau R (Indonblau, Janusblau), das ungebeizte Baumwolle indigblau färbt, mit Phenol das Diazinschwarz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 413.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika