Salizīn

[471] Salizīn (Saligeninglykose) C13H13O7 oder C6H11O5.O.C6H4.CH2OH findet sich in der Rinde vieler Weiden- und Pappelarten, in geringer Menge auch in deren Blättern und weiblichen Blüten, in Spiräen und im Bibergeil. Es bildet farb- und geruchlose Kristalle, schmeckt sehr bitter, löst sich in Wasser und Alkohol, schmilzt bei 188°, ist nicht flüchtig, reagiert neutral, geht bei Oxydation mit Salpetersäure in Helizin (Salizylaldehydglykose) über, gibt beim Schmelzen mit Kalihydrat Oxalsäure und Salizylsäure, mit Emulsin und Speichel Saligenin (Orthooxybenzylalkohol, Salizylalkohol) C7H8O2 oder C6H4.HO.CH2OH u. Zucker. S. ist als Surrogat des Chinins bei intermittierendem Fieber als magenstärkendes Mittel und gegen chronische Katarrhe benutzt worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 471.
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