Saturēia

[626] Saturēia Rivin, (Saturei, Pfefferkraut), Gattung der Labiaten, sehr aromatische Kräuter oder Halbsträucher mit ganzrandigen, kleinen oder gezahnten größern Blättern und bald achselständigen, bald endständigen Blütenständen. Etwa 130 Arten in den wärmern Teilen beider Erdhälften, besonders zahlreich im Mittelmeergebiet, im Orient und in den Anden. S. hortensis L. (Bohnenkraut, Pfefferkraut, Kölle, Gartenquendel, wil der Ysop), zweijährig, im Mittelmeergebiet und im Orient, verwildert in Nordamerika, Ostindien, am Kap etc., mit 30 cm hohem, ästigem, kurzhaarigem Stengel, kurzgestielten, schmal lanzettlichen, drüsig punktierten, gewimperten, glanzlosen Blättern und violettrötlichen oder bläulichweißen Blüten, wird seit alter Zeit arzneilich und als Küchengewürz, auch zu Kondimenten benutzt. Das aus dem Kraut gewonnene ätherische Öl besteht aus Carvacrol, Cymol und Terpen. S. Thymbra L. (Thymbra spicata L.), ein Halbstrauch, von Griechenland und Palästina bis Kurdistan, war bei den alten Griechen dem Priapos geweiht und wird in Spanien allgemein als Gewürz benutzt. Es steht im Ruf eines kräftig stimulierenden Mittels. S. Calamintha Scheele (Feldminze), aufrecht, ästig. rauhhaarig, mit eiförmigen, angedrückt gesägten Blättern und purpurnen Blüten, ist ungemein vielgestaltig und dient als Gewürz. S. alpina L. (Alpenthymian, Alpenmelisse) ist ein Bestandteil des Schweizer Tees und wird als Mittel gegen Brustkrankheiten gerühmt, auch als Alpenpflanze kultiviert. S. grandiflora Scheele, krautig, schwach behaart, mit grob gezahnten Blättern[626] und großen purpurnen Blüten, von Algerien und Spanien bis Syrien, Anatolien und dem Kaukasus, wird nebst mehreren andern Arten als Zierpflanze kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 626-627.
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