Saufang

[633] Saufang, eine fest umzäunte Fläche im Walde, mit einer Vorrichtung (Stellung), in der die Sauen sich fangen. Ein vollständiger S. besteht aus dem [633] Fang, dem Beigarten und dem Hetzplatz, die durch Palisadenzäune mit Falltüren eingefriedigt und voneinander getrennt werden. Der Fangplatz (Fanggarten) muß mit wenig, der Beigarten dagegen mit dichtem Buschwerk bewachsen und der Hetzplatz möglichst holzfrei sein. Für den Fang legt man eine Laufkirre durch Ausstreuen von Eicheln, Kartoffeln etc. bis zur Falltür des Fangplatzes an und richtet auf letzterm einen größern Kirrplatz her, damit die Sauen, wenn sie der erstern folgen, durch die Tür auf den letztern gelockt werden. Die Tür fällt herab, sobald die eingewechselten Sauen eine Druckleine berühren; man postiert aber auch auf einer Kanzel einen Wärter, der die Falltür herabläßt, wenn die Sauen auf den Fangplatz gelangt sind. Die gefangenen Sauen werden durch Falltüren im Zwischenzaun in den Beigarten gebracht und dort gehalten, bis eine hinreichende Zahl vorhanden ist, um darauf Jagd zu machen, zu der sie auf den Hetzplatz getrieben werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 633-634.
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