Schaukal

[707] Schaukal, Richard, Schriftsteller, geb. 27. Mai 1874 in Brünn, studierte die Rechte in Wien, wurde 1898 zum Dr. jur. promoviert, bekleidete verschiedene Ämter bei der Verwaltung und lebt zurzeit als Sekretär der Statthalterei Mähren in Wien. S. trat zunächst mit einigen Gedichtbänden hervor, die Gutes verhießen: »Gedichte« (Dresd. 1893), »Verse« (Brünn 1896), »Meine Gärten« (Berl. 1897), »Tristia« (Leipz. 1898), »Tage und Träume« (das. 1899; 2. Ausg. u. d. T.: »Das Buch der Tage und Träume«, das. 1902), »Sehnsucht« (Münch. 1900), denen er »Pierrot und Colombine, oder das Lied von der Ehe« (Leipz. 1902) und die viel Treffliches enthaltenden »Ausgewählten Gedichte« (das. 1904) folgen ließ. Zugleich machte er sich durch dramatische Szenen, wie »Einer, der seine Frau besucht« (Linz 1902) und »Vorabend« (Leipz. 1902), novellistische Darstellungen, wie »Interieurs aus dem Leben der Zwanzigjährigen« (das. 1901), »Von Tod zu Tod und andre kleine Geschichten« (das. 1902), »Mimi Lynx« (das. 1904), »Großmutter. Ein Buch von Leben und Tod« (Stuttg. 1906), »Kapellmeister Kreisler. Dreizehn Vigilien aus einem Künstlerdasein« (Münch. 1906), die Novellensammlung »Eros Thanatos« (Wien 1906) sowie durch die kunstphilosophischen Abhandlungen: »Giorgione, oder Gespräche über die Kunst« (Münch. 1906), »Literatur. Drei Gespräche« (das. 1906), »Leben und Meinungen des Herrn Andreas von Baldesser, eines Dandy und Dilettanten« (das. 1907), ferner durch ein geschicktes Heine-BreviariumHeinrich Heine in seinen Liedern«, Berl. 1897) und durch wohlgelungene Übersetzungen von Gedichten Verlaines, Heredias, Baudelaires u.a. bekannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 707.
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