Schrebervereine

[33] Schrebervereine, nach dem Leipziger Arzt Schreber (s. d.) benannte Vereine zur Förderung der Jugendpflege, des Familienlebens, der Volkserziehung und Volksgesundung. Der erste Schreberverein, 1864 in Leipzig gegründet, legte 1865 einen Spielplatz an mit Kinderbeeten an den Seiten, und aus letztern entwickelten sich bald Familiengärten (Schrebergärten), die auch in andern Städten Nachahmung fanden. Die Leipziger S. pflegen zurzeit das Jugendspiel, das Wandern und Baden der Jugend, sie besitzen Milchkolonien für arme schwächliche Kinder, und einzelne Vereine errichten auch Eisbahnen und haben Kindergärten, Kindervorträge, Handfertigkeitsunterricht und Leseabende. Die elf Vereine des Leipziger Verbandes zählten 1906 auf ihren Spielplätzen 390,104 spielende Kinder, führten 304 Wanderungen aus, verpflegten 2449 Kinder in Milchkolonien und gaben für Jugendpflege 36,668 Mk. aus. Vgl. »Der Freund der S.« (Monatsschrift, Leipz., seit 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 33.
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