Seelenverkäufer

[262] Seelenverkäufer (Zettelverkäufer), in Holland Personen, die Matrosen oder Soldaten zum Dienst für die Kolonien anwarben, sie bis zur Abfahrt der Schiffe unterhielten und sich als Zwischenhändler auf Kosten der Geworbenen gewissenlos bereicherten. Ihre Sicherheit bestand in »Transportzetteln«, mit denen gehandelt wurde. Allgemein nennt[262] man S. jemand, der einen Menschen für Geld in die Gewalt eines andern gibt; ferner bezeichnet man mit S. schlecht gebaute Schiffe oder Boote.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 262-263.
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