Sinsheim

[495] Sinsheim, Bezirksamtsstadt im bad. Kreis Heidelberg, an der Elsenz und der Staatsbahnlinie Neckargemünd-Jagstfeld, 156 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Realschule, eine Kreispflegeanstalt, Rettungsanstalt, Amtsgericht, Bezirksforstei, ein Stanz- und Emaillierwerk, Bierbrauerei und (1905) 3215 meist evang. Einwohner. In der Nähe die Burgruine Steinsberg.-S., zuerst 774 genannt, war schon 1067 Marktort, gehörte dann der vor 1180 gestifteten Benediktinerabtei, wurde Reichsstadt, aber mehrfach verpfändet, verlor es die Reichsfreiheit und ging 1803 aus pfälzischem Besitz an Baden über. Hier siegte 16. Juni 1674 Turenne über die Kaiserlichen unter dem Herzog von Bournonville. Am 16. Nov. 1799 warfen hier die Franzosen unter Ney die Österreicher bis an die Enz zurück, wurden aber schon 2. Dez. durch Sztarray wieder vertrieben. Hier auch 22. Juni 1849 Gefecht im badischen Aufstand. Vgl. Wilhelmi, Geschichte der Amtsstadt S. (Heidelb. 1856); »Oberrheinische Stadtrechte«, 1. Abt., Heft 4 (das. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 495.
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