Sinsheim

[133] Sinsheim, 1) Bezirksamt im badischen Kreise Unterrhein; 20,800 Ew.; 2) Hauptstadt hier, dem Fürsten von Leiningen-Amorbach. Miltenberg gehörig; im Kraichgau u. an der Elsenz, seit 1830 Sitz einer Gesellschaft für Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit, s.u. Alterthumsvereine t.) a), Lederfabrik; 3000 Ew. Hier früher (1099–1649) freie adelige Benedictinerabtei. S. kommt seit 770 als Sunnesheim vor, wurde 1108 kaiserliche Reichsstadt u. stand seit 1362 unter den Pfalzgrafen am Rhein. Hier 16. Juni 1674 Sieg der Franzosen unter Turenne über die Kaiserlichen unter dem Herzog von Lothringen; es wurde 16. Febr. 1689 von den Franzosen nieder gebrannt, kam 1802 von pfälzischer Oberhoheit unter fürstlich Leiningensche u. 1806 an Baden; hier am 22. Juni 1849 Gefecht zwischen den badischen Insurgenten unter Mieroslawski u. einem Detaschement des Peuckerschen Neckarcorps; letzteres zog sich nach heftigem Kampfe nach Waibstadt zurück. Vgl. Wilhelmi, Beschreibung der vierzehn alten deutschen Todtenhügel bei S., Heidelb. 1830; Derselbe, Geschichte der vormalsgen freien adeligen Benedictinerabtei Sunnesheim, Sinsh. 1851; Ders., Geschichte der Stadt S., ebd. 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 133.
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