Skutarisee

[535] Skutarisee (Skadarsko Jezero, der Lacus Labeatis des Altertums), Karstsee in Oberalbanien, 6 m ü. M., 50 km lang, 14 km breit, 162 km im Umfang und mit 350 qkm Fläche größter Binnensee der Balkanhalbinsel. Das seichte Ostufer geht in eine weithin versumpfte, fieberreiche Ebene über, in der ein langgestreckter, schmaler Seeausläufer, der Hoti Hum, bis fast an den Fuß der Albanesischen Alpen vordringt. Am felsigen Westufer, zu dem das Küstengebirge Rumija steil abstürzt, liegen zahlreiche Felsinselchen, und hier befinden sich auch die größten Tiefen (44 m) des sonst nicht über 7 m tiefen Sees. Der durch unerschöpflichen Fischreichtum (s. Skoranze)[535] ausgezeichnete See hat als wichtigste Zuflüsse die für Dampfer fahrbare Rijeka und die Moratscha (s. d.), als Entwässerer die Bojana (s. d.). Der See ist politisch zwischen der Türkei und Montenegro geteilt. Letzteres unterhält eine regelmäßige Dampfschiffverbindung zwischen den Hauptorten Rijeka, Plavnica, Virpazar und Skutari. Vgl. Hassert, Der S. (im »Globus«, Bd. 62, 1892); Cvijić, Velika Jezera Balkanskoga Poluostrva (Belgr. 1902, Atlas).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 535-536.
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