Souvestre

[632] Souvestre (spr. ßuwéstr'), Emile, franz. Roman- und Bühnendichter, geb. 15. April 1806 in Morlaix (Finistère), gest. 5. Juli 1854 in Paris, ließ sich 1836 dauernd in Paris nieder, machte sich zuerst durch Schilderungen der Bretagne: »Le Finistère en 1836«, »La Bretagne pittoresque« (1841), bekannt und lieferte dann eine große Anzahl Romane, auch Dramen und Vaudevilles, die ein reiches Talent für Beobachtung, aber wenig Erfindungskraft bekunden. Von seinen Romanen sind zu nennen: »Riche et pauvre« (1836); »Les derniers Bretons« (1837); »Pierre et Jean« (1842, 2 Bde.); »Les Réprouvés et les Élus« (1845, 4 Bde.); »Confessions d'un ouvrier« (1851); die von der Akademie gekrönten: »Un philosophe sous les toits«, »Au coin du feu« und »Sous la tonnelle« (1852); »Le mémorial de famille« (1854). Wie seine Romane stellen auch seine dramatischen Dichtungen, wie »Henri Hamelin«, »L'oncle Baptiste«, »La Parisienne«, »Le Mousse« etc., nicht, wie Scribes Stücke, die reichen, sondern vorwiegend die besitzlosen Klassen als Vertreter der Moral hin. Noch sind seine geistvollen »Causeries historiques et littéraires« (1854, 2 Bde.) zu erwähnen. Eine Gesamtausgabe seiner auch teilweise ins Deutsche übersetzten Werke erschien in der »Collection Lévy« (60 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 632.
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