Spencemetall

[712] Spencemetall (Eisenthiat), ein von Spence angegebenes zusammengeschmolzenes Gemisch von Schwefeleisen, Schwefelzink, Schwefelblei mit Schwefel, ist metallähnlich, dunkelgrau, fast schwarz, vom spez. Gew. 3,5–3,7; es ist sehr zäh, etwas elastisch, die Zugfestigkeit beträgt 45 kg auf 1 qcm, es leitet die Wärme schlecht und schmilzt bei 110–170°. Auf der Bruchfläche ist es dem Gußeisen ähnlich, beim Erstarren dehnt es sich aus und liefert sehr scharfe Abgüsse. Es läßt sich gut bearbeiten, nimmt hohe Politur an und verliert sie nicht unter dem Einfluß der Witterung. Säuren und Alkalien widersteht es sehr gut, und da es auch von Wasser nicht angegriffen wird, eignet es sich zur Herstellung von Zisternen, wegen des schlechten Wärmeleitungsvermögeus zur Bekleidung von Wasserröhren, die es vor Rost schützt. Man benutzt es auch als Verbindungsmittel für Eisen mit Stein oder Holz, zur Verbindung von Gas- und Wasserröhren, zum hermetischen Verschluß von Flaschen und Büchsen, zu Zeugdruckwalzen, Zapfenlagern, Gußformen, als Unterlage von Klischees etc. S. bildet auch ein gutes Material für Kunstguß und Klischees und nimmt leicht schöne Patina von verschiedener Farbe an. Die Gußformen können aus Metall, Gips, selbst aus Gelatine bestehen, da das S. erstarrt, bevor noch die Form zerstört wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 712.
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