Patĭna

[503] Patĭna (Edelrost, lat. Aerugo nobilis, ital. Verde antico), dichter, grüner, blau- bis braungrüner, etwas glänzender Überzug, der sich unter dem Einfluß von Feuchtigkeit und Luft auf Kupfer und Bronze bildet und aus basisch kohlensaurem Kupfer besteht. Diese P. zeichnet die antiken Bronzen aus, bildet sich aber auch auf modernen Bronzen in reiner Luft, während Bronzestatuen in großen Städten schwarz werden. P. kann auf Bronzelegierungen von verschiedener Zusammensetzung entstehen, sie bildet sich aber auf manchen Metallgentischen schneller und sicherer als auf andern. Hoher Zinkgehalt wirkt sehr ungünstig und veranlaßt die Bildung eines rauhen, schwarzen Überzugs. Nur unter ganz besonders günstigen Verhältnissen bildet sich auch auf zinkreicher Bronze (Kurfürst Johann Wilhelm in Düsseldorf) grüne P. Noch ungünstiger als Zink wirkt Arsen. Sehr wichtig ist eine reine, glatte Oberfläche, durch Feilen, Polieren oder Beizen hergestellt, und man wäscht deshalb öffentliche Denkmäler in großen Städten wiederholt mit Seifenwasser und überzieht sie nach dem Waschen mit Öl. Durch Schwefelwasserstoff werden patinierte Gegenstände infolge der Bildung von Schwefelkupfer schwarz. Über künstliche patinaartige Überzüge auf Metallen und Legierungen s. Metallfärbung. Vgl. Vanino und Seitter, Die P., ihre natürliche und künstliche Bildung etc. (Wien 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 503.
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