Spergŭla

[716] Spergŭla L. (Spergel, Spörgel, Spark, Knöterich), Gattung der Karyophyllazeen, einjährige, meist verzweigte Kräuter mit pfriemlichen, gegenständigen, scheinbar büschelig angeordneten Blättern, traubenähnlichen, endständigen Cymen und fünfklappigen Kapseln mit runden, geflügelten Samen. Zwei oder drei Arten in den gemäßigten Strichen beider Hemisphären, besonders auf Kulturland. Der gemeine Spergel (Ackerspergel, Mariengras, S. arvensis L... s. Tafel »Futterpflanzen II«, Fig. 2), bisweilen 60–90 cm hoch, mit weißen Blüten und schwarzen, warzigen, schmal berandeten Su men, wächst bei uns auf sandigen Feldern im Getreide und wird als Futterpflanze gebaut. Die Kultur in Nordeuropa ist älter als in Südeuropa, wo sie wahrscheinlich zur Zeit des römischen Kaiserreichs ihren Ursprung nahm. Spergel gedeiht in gutem Sandboden bei hinreichender Feuchtigkeit vortrefflich und eignet sich auch auf geringem Boden noch zur Weide. Er bleibt als Brachfrucht für Futter nicht über zwei Monate im Acker, gibt vorzügliches Futter für Kühe, als Heu auch für Schafe und wird von Pferden in jeder Beschaffenheit gern gefressen. Das Spergelheu ist dem besten Wiesenheu gleich zu achten (Zusammensetzung s. Tafel »Futtermittel«, nebst Beilage), auch die Spergelsamen haben nicht unbedeutenden Nährwert und werden oft als Vogelfutter benutzt. Die Keimfähigkeit der Samen dauert drei Jahre. Vgl. Futterbau.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 716.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika