Spinacĭa

[742] Spinacĭa L. (Spinat, Binetsch), Gattung der Chenopodiazeen, einjährige, aufrechte, kahle Kräuter mit abwechselnden, gestielten, dreieckig ei- oder spießförmigen, ganzrandigen oder buchtig gezahnten Blättern, diözischen Blüten, von denen die männlichen in achselständigen Knäueln, die weiblichen in unterbrochenen Ähren angeordnet sind. Zwei Arten, von denen S. tetrandra Stev. (Schamum) im östlichen Orient wächst, und die bisher im wilden Zustande nicht aufgefundene S. oleracea L. (gemeiner Spinat) wohl ebenfalls aus dem Orient stammt. Sie soll durch die Araber zuerst nach Spanien gebracht und von dort weiter verbreitet worden sein. Man kultiviert den Spinat als Gemüsepflanze, als Sommerspinat (großer, holländischer Spinat, S. oleracea inermis Mönch), mit länglich-eirunden oder stumpf dreieckigen Blättern und ungehörnter Frucht, und als Winterspinat (S. oleracea spinosa Mönch, s. Tafel »Gemüsepflanzen IV«, Fig. 3), mit spießförmig zweizähnigen Blättern und 2–4 stachelartigen Hörnchen an der Frucht. Diese Varietät sät man im Herbst und schneidet sie im Frühjahr; den Sommerspinat bevorzugt man als Sommergewächs, weil er weniger leicht in Samen schießt Die Blätter liefern ein zartes Gemüse, das mild abführend wirkt. Es enthält 2,189 eiweißartige Körper, 0,292 Fett, 0,058 Zucker, 2,378 sonstige stickstofffreie Substanzen, 0,551 Zellulose, 1,152 Asche, 93,380 Wasser. In Griechenland füllt man Gebäck mit Spinat und einigen Gewürzkräutern als Fasten speise, in Frankreich verbäckt man den Samen zu Brot.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 742.
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