Steigeisen

[889] Steigeisen, Geräte, die mit Riemen an den Füßen festgeschnallt werden und dazu dienen, hölzerne Stangen von 10–30 cm Stärke, insbes. Telegraphenstangen, ohne Leiter leicht zu erklettern, so daß beide Hände zu Hantierungen an den Isolatoren und Drähten freibleiben.

Fig. 1. Steigeisen von Leichert.
Fig. 1. Steigeisen von Leichert.

Die früher gebräuchlichen schwedischen S. wogen über 5 kg, gestatteten keine horizontale Stellung der Füße, so daß die Fußmuskeln schnell ermüdeten und das Gehen auf dem Erdboden erschwerten. Ein Paar S. von Leichert in Metz wiegen nur gegen 2 kg (Fig. 1, b ist verstellbar), ein am Sicherheitsgürtel angebrachter Gurt ermöglicht das Arbeiten im Sitzen (Fig. 2), der Bügel wird beim Gehen hochgeklappt (Klappsteigeisen). Die stumpfe Spitze des die Stange umgreifenden Steigeisenhakens (Bügels) sowie die beiden Spitzen am Trittblech werden durch das Körpergewicht in das Holz gedrückt. –

Fig. 2. Arbeiten mit Steigeisen.
Fig. 2. Arbeiten mit Steigeisen.

Zur Besteigung steiler, namentlich auch mit Gras bewachsener Berghänge sowie zum Gehen auf Gletschern benutzt man mittels Riemen an die Füße geschnallte S. Das einzelne S. besteht aus drei beweglichen eisernen Stücken, zwei durch ein einfaches Gelenk verbundenen Sohlenstücken, die mit kräftigen Spitzen versehen sind, und einer Spange, die sich gegen den äußern Knöchel legt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 889.
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