Steinmetzzeichen

[912] Steinmetzzeichen, in der mittelalterlichen Baukunst des 12.–16. Jahrh. geometrische, in die bearbeiteten Werkstücke eingeritzte Zeichen, die zum Teil zur Berechnung der Steinmetzlöhne dienten, zum Teil aber auch als Monogramme der einzelnen Arbeiter und der Werkmeister zu deuten sind. Diese S. wurden den losgesprochenen Gesellen von der Bauhütte verliehen und ihr Mißbrauch mit Strafe belegt. Die zurzeit noch nicht genügend erforschten S. sind für die mittelalterliche Baugeschichte insofern von Wichtigkeit, als sich mit ihrer Hilfe der Ursprung der Steinmetzen oder Werkmeister aus einer bestimmten Bauhütte erkennen läßt. Vgl. Rziha, Studien über S. (Wien 1883); Pfau, Das gotische S. (Leipz. 1895); O. Richter, Über antike S. (Berl. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 912.
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