Stola

[56] Stola (lat.), das lange, faltige, bis auf die Knöchel herabreichende, in der Taille gegürtete, und unten mit einem Besatz (instita) von andrer Farbe verzierte Kleid der verheirateten römischen Frauen. In der katholischen Kirche ein Teil des priesterlichen Ornats, bestehend aus einem handbreiten, langen, verzierten Streifen in Farbe und Stoff des Meßgewandes, der, nach Art einer Schärpe um den Nacken gelegt, beim Bischof vorne frei herabhängt, beim Priester, wenn mit Alba (s. d.) bekleidet, über der Brust und beim Diakon an der Hüfte gekreuzt wird. Die S. ist bei allen priesterlichen Funktionen zu tragen, der Papst trägt sie ständig. Die geistliche S. gehörte früher auch zum Krönungsornat der französischen und englischen Könige und bis zuletzt zu dem des deutschen Kaisers.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 56.
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