Stokvis

[56] Stokvis, Barend Joseph, Mediziner, geb. 1834 in Amsterdam, gest. daselbst 28. Sept. 1902, studierte in Amsterdam und Utrecht, promovierte 1856 mit einer Dissertation über Zuckerbildung in der Leber, besuchte sodann die Universitäten in Wien, Prag und Paris und wurde 1874 Professor der Klinik und allgemeinen Pathologie in Amsterdam, 1877 auch der klinischen Medizin. Er arbeitete besonders über den Stoffwechsel, über Zuckerbildung im tierischen Körper und über dessen Ausscheidung, über Herzmittel verschiedener Herkunft, über den Antagonismus der Gicht, namentlich auch über das ungleiche Verhalten der Rassen gegenüber der Wirkung des Tropenklimas, und wurde durch diese Untersuchungen Begründer der vergleichenden Rassenpathologie. Er schrieb: »Recherches sur les conditions pathologiques de l'albuminurie« (1866 von der Societé Royale des sciences médicales et naturelles preisgekrönt); »Sur l'excrétion de l'acide phosphorique dans la phthisie pulmonaire« (1879); »La médicine coloniale et les médecins hollandais du XVII. siècle« (1883); »Sur le rôle des microbes dans la production des maladies infectueuses« (1884); »Zur Pathologie und Therapie des Diabetes mellitus« (1886); »Über vergleichende Rassenpathologie und die Widerstandsfähigkeit des Europäers in den Tropen« (Berl. 1890); »La colonisation et l'hygiène tropicale« (1896); »Leçons de pharmacotherapie« (1896–98, 2 Bde.). 1896 begründete er mit Peypers u. a. den »Janus«, ein internationales Archiv für medizinische Geschichte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 56.
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