Terpēne

[422] Terpēne C10H16, im Pflanzenreiche weitverbreitete ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit ringförmiger Anordnung[422] der Kohlenstoffatome, finden sich in vielen Isomeren, besonders in den ätherischen Ölen. Sie bilden durch Addition von 1 oder 2 Molekülen Chlorwasserstoff kristallisierbare Mono- und Dihydrochloride C10H16.HCl und C10H16.2HCl, mit 4 Atomen Brom Tetrabromide C10H16Br4, außerdem Verbindungen mit Nitrosylchlorid C10H16.NOCl sowie Nitrosite C10H16.N2O3. Unter dem Einfluß von Säuren gehen sie leicht ineinander über, auch besitzen sie große Neigung, sich zu polymerisieren. Meist treten sie in zwei optisch verschiedenen Modifikationen auf, von denen die eine die Ebene des polarisierten Lichtes nach links, die andre nach rechts dreht. Mischungen gleicher Teile beider Modifikationen sind optisch inaktiv. Man unterscheidet T., die sich nur mit 1 Molekül HCl vereinigen: Pinen, Kamphen; solche, die sich mit 2 Molekülen HCl, aber nicht mit Salpetriger Säure vereinigen: Dipenten, Sylvestren, Terpinolen; solche, die mit Salpetriger Säure Nitrosite bilden: Terpinen, Phellandren. Charakteristisch sind die Siedepunkte (160–190°) und die Schmelzpunkte der Additionsprodukte, besonders der Tetrabromide. Von den Terpenen leiten sich Terpenalkohole und Terpenketone ab. Den Terpenen schließen sich an die Hemiterpene C5H8 (Isopren) und Polyterpene, von denen die Sesquiterpene C15H24 am wichtigsten sind. Zu den Polyterpenen gehört der Kautschuk. Vgl. Heusler, Die T. (Braunschw. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 422-423.
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