Viçvâmitra

[140] Viçvâmitra, Stammvater einer altindischen, im Rigveda (s. Veda) hervortretenden Priester- und Sängerfamilie. Im ersten Buche des Râmâjana (s. d.) erscheint er als ein König, der dem Einsiedler Vasischtha seine Wunschkuh, die dessen Reichtum ausmacht, raubt; die Kuh befreit sich aber, schafft durch ihr Brüllen ihrem Herrn ein Heer, durch welches das Heer Viçvâmitras vollständig besiegt wird; alle seine Söhne kommen um. Da zieht er sich in die Einsamkeit zurück und tut durch ungeheure Zeiträume strenge Bußübungen, durch die er die Würde eines Brahmarschi (Brahma-Weisen) erwirbt. Die Episode ist von Bopp im »Konjugationssystem der Sanskritsprache« übersetzt worden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 140.
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