Victorĭaland

[139] Victorĭaland, 1) bildet mit Wollastonland im W. und Prinz Albert-Land im NW. eine Insel im arktischen Nordamerika (s. Karte bei »Kanada«), die im S. durch die Deasestraße, den Coronationgolf und die Dolphin- und Unionstraße vom nordamerikanischen Kontinent, im NW. durch die Prince of Wales-Straße von Banksland, im NO. durch die Mac Clure-Straße von der Insel Melville, durch den Mac Clintock-Kanal von der Prince of Wales-Insel, im W. durch die Viktoriastraße von der King William-Insel getrennt wird. Das 1838 von Simpson entdeckte Land wird von Renntieren, Füchsen, Schnee-Eulen und zahlreichen Wasservögeln bevölkert, auch wurden Wohnplätze von Eskimos gesehen. – 2) (Süd- Victoria) eins der Südpolarländer (s. d.), Teil des antarktischen Kontinents, dessen Küste sich zwischen 160 und 172° westl. L. vom Nordkap unter 70°31' südl. Br. in nordsüdlicher Richtung bis über die höchste von Scott 1902 erreichte südliche Breite (82°17') erstreckt. Das vollständig vergletscherte Land ist gebirgig (Mount Murchison gegen 4500 m hoch). Die der Küste vorgelagerte Erebusinsel trägt die Vulkane Erebus und Terror (s. d.). V. wurde 1841 von Roß entdeckt, 1900 von Borchgrevink und 1902–03 von Scott näher erforscht. S. Karte »Südpolarländer«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 139.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika