Virgatumgehen

[184] Virgatumgehen, altes Sommerfest der Volksschulen, bei dem die ganze Kinderschar nach dem Wald geführt wurde, um sich mit Spielen zu vergnügen und die zur Aufrechterhaltung der Schulzucht nötigen Ruten (lat. virga) zu schneiden. Das V. hat sich in vielen Gegenden bis zum 18. Jahrh. erhalten und wurde im Jahr oft wiederholt; es stellte im Mittelalter einen Ersatz der regelmäßigen Ferien dar, die erst im 16. Jahrh. aufkamen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 184.
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