Virginĭus

[185] Virginĭus (Verginius), 1) Römer, dadurch berühmt geworden, daß er seine Tochter Virginia öffentlich erstach, um sie nicht in die Hände des Dezemvirn Appius Claudius (s. Claudius 2) fallen zu lassen, und dadurch den Sturz der Dezemvirn herbeiführte (vgl. Icilius). – 2) Lucius V. Rufus, röm. Patriot, Konsul 63 n. Chr., besiegte 68 als Statthalter[185] von Obergermanien den aufständischen Gallier Julius Vindex, lehnte aber die ihm von den Legionen damals und wieder nach dem Tode des Otho angebotene Kaiserwürde ab, weil sie nur der Senat verleihen könne; deshalb wurde ihm nach seinem Tode (97) die Ehre eines öffentlichen Leichenbegängnisses zuteil, bei dem Tacitus als Konsul die Rede hielt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 185-186.
Lizenz:
Faksimiles:
185 | 186
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika