Westerburg

[556] Westerburg, Kreisstadt im preuß. Regbez. Wiesbaden, auf dem Westerwald, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Au-Staffel und Herborn-W., Hauptort der standesherrlichen Grafschaft Leiningen-W., hat eine alte evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein Schloß, eine landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, 2 Oberförstereien, Basaltbrüche, Zigarrenfabrikation, ein Elektrizitätswerk, Gerberei, Braunkohlengruben und (1905) 1428 Einw., davon 195 Katholiken und 91 Juden. Dabei die Ruinen der Kirche des Benediktinerinnenklosters Seligenstadt und der Weltersburg, weiter die sagenreiche Dornburg, merkwürdig durch ihre unterirdische Eisbildung, und der Blasiusberg (388 m) mit der gleichnamigen Wallfahrtskapelle. – W., seit 1292 Stadt, gehörte im Mittelalter einem Geschlecht, das im 15. Jahrh. durch Heirat mit den Grafen von Leiningen (s. d.) verschmolz. Siegfried von W. war 1275–97 Erzbischof von Köln.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 556.
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