Wieselburg [2]

[619] Wieselburg (Moson), Großgemeinde im gleichnamigen ungar. Komitat, unweit der Wieselburger Donau und an der Staatsbahnlinie Budapest-Bruck, früher Hauptort des Komitats, mit bedeutendem Getreidehandel, landwirtschaftlicher Maschinenfabrik, Zucker- und Stärkefabrik und (1901) 5172 meist deutschen und magyarischen (römisch-kath.) Einwohnern. Auf dem nahen Gut Bordacs große Milchwirtschaft des Erzherzogs Friedrich. – W. ist ein uralter, schon im Nibelungenlied erwähnter Ort. Der älteste Name war Miesenburg, lat. Misia. Schon zur Zeit der ersten Árpádenkönige befand sich hier eine Grenzfestung (Porta Moesia), um deren Besitz oft Blut floß. In W. wurden König Peter (1044) und Andreas 1. (1060) auf der Flucht gefangen genommen, und Koloman (1096) besiegte hier die räuberische Vorhut des ersten Kreuzzuges. Auch besiegte hier Görgei den kaiserlichen General Jellachich 18. Dez. 1848.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 619.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika