Windpocken

[669] Windpocken (Spitzpocken, Schafpocken, Wasserpocken, Varicellae), leichte aber ansteckende Kinderkrankheit, die mit echten Pocken nichts zu tun hat und daher auch Geimpfte und Nichtgeimpfte befällt. Sie pflegen in Epidemien, nicht selten auch vereinzelt aufzutreten. Auf der Haut bilden sich kleine, rote, getrennt stehende Flecke, die sich nach wenigen Stunden in linsen- bis erbsengroße, wasserhelle Bläschen verwandeln. Ihr Inhalt wird am zweiten Tag trübe, fast niemals aber eigentlich eiterig, und schon am vierten Tag bilden sich durch Eintrocknen flache Schorfe, die nach wenigen Tagen abfallen, ohne Narben zu hinterlassen. Da gewöhnlich mehrere Tage hindurch neue Bläschen aufschießen, so zieht sich die Krankheit oft 14 Tage und noch länger hin. Besondere Behandlung der W. ist überflüssig, nur muß man während der Dauer des Ausschlags die Patienten im Zimmer halten und die Diät regulieren. Manchmal entwickeln sich aus den Bläschen Hautgeschwüre, selten tritt Nierenentzündung hinzu. – W. der Kühe, s. Pocken (der Haustiere), S. 57.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 669.
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