Wyspiaúski

[805] Wyspiaúski, Stanislaw, poln. Maler und Dichter, geb. 1869 in Krakau, gest. daselbst 29. Nov. 1907, studierte in Paris und andern Weltstädten und war in Polen einer der ersten und bedeutendsten Vorkämpfer der modernen Kunstrichtung. Von seiner originellen, üppigen Phantasie zeugen sowohl die Freskobilder in der Franziskanerkirche in Krakau oder die Entwürfe zu der »Ilias« als auch seine Dichtungen. In einem Zyklus von Dramen aus der vaterländischen Geschichte (bisher erschienen »Legenda«, »Lelewel« und »Die Warschauerin«) sucht er mit wunderbarer Poesie die schematischen Gestalten zu beleben, während sein »Protesilaos i Laodamia« eine seltsame Verbindung der Antike mit der Moderne ist. Namentlich populär wurde er 1901 durch das allegorisch-phantastische Drama »Hochzeit«. Eine Zeitlang gab er die Zeitschrift »Zycie« (»Das Leben«), das Organ der polnischen modernen Kunst, mit heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 805.
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