Yukon

[826] Yukon (Jukon), Fluß im äußersten Nordwesten von Nordamerika, 3500 (nach andern 3750) km lang mit 850,000 qkm Stromgebiet; entsteht im kanadischen Felsengebirge aus Lewes und Pelly. Ersterer entspringt als Teslin im Küstengebirge auf dem Nordabhang des Chilkootpasses (1070 m), nur 30 km vom Lynn Canal (s. d.), durchfließt die Seen Bennet, Tagish und Marsh, bildet 265 km von seiner Quelle die 7,4 km weit von steilen Basaltwällen eingehemmten Miles Rapids, wird dann schiffbar und vereinigt sich bei Fort Selkirk mit dem Pelly (mit Macmillan). Auf kanadischem Gebiet fließen ihm links der White River, rechts der Stewart und bei der Goldgräberstadt Dawson (s. d.) der Klondike (beide mit berühmten Goldseifen) zu. Unter 65° nördl. Br. betritt der Y. das Gebiet des amerikanischen Territoriums Alaska, fließt an Circle City vorbei, erhält bei Fort Y. rechts den Porcupine, wendet unter dem Polarkreis in scharfem Bogen (»Big Bend«) nach WSW. und dann nach SW., empfängt links den Fourty Mile River und den 500 km weit schiffbaren Tanana, rechts den Koyukuk und ergießt sich durch mehrere Deltaarme (Kisilwak, Kwikpak, Aphoon u. a.) in den Nortonsund des Beringmeeres. Nach furchtbarer Eisgangflut, von Juni bis Ende September für Dampfer schiffbar (mit Nebenflüssen auf etwa 5000 km), ist von seinen Mündungen wegen starker Sedimentführung und Änderungen in Wasserführung und Tiefenverhältnissen für Seeschiffe keine, für Flußdampfer nur der Aphoon zugänglich. Der wichtigste Hafenplatz für die Schifffahrt auf dem Y. liegt daher im Beringmeer auf der Insel Saint Michael's (s. d.). In seinem ganzen Laufe wurde der Y. zuerst 1882 von Schwatka (s. d.) durchfahren. Vgl. die Berichte von W. H. Dall über die Alaska-Expedition 1866–68, die Berichte über die Forschungsreisen von Dawson (1887) und W. Ogilvie (1896–97) in dem Werk »The Yukon Territory« (Lond. 1898). S. Karte bei Artikel »Alaska«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 826.
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