Vierte Abtheilung.

München. Idomeneo.

November 1780 bis Januar 1781.

Mozart blieb jetzt ununterbrochen bis zum Herbst des Jahres 1780 in Salzburg, – höchst mißvergnügt, daß er »seine jungen Jahre so in einem Bettelort in Unthätigkeit verschlänzen« mußte, jedoch wie immer steißig. Es entstanden damals eine Reihe größerer Instrumentalcompositionen, sodann zwei Messen, einige Vespern, die herrliche Musik zum König Thamos, und die Operette »Zaide« für Schikaneder. Endlich aber ward ihm zu seiner größten Freude von München aus der Antrag, für das Carneval 1781 eine große Oper zu schreiben. Es war »Idomeneo, König von Kreta«.

Bereits anfangs November 1780 reiste er also wieder nach München, um an Ort und Stelle die einzelnen Stücke der Oper den Sängern »genau auf den Leib zuzuschneiden« und alle einzustudiren. Der Abbate Varesco in Salzburg war der Verfasser des Textes, mit dem noch manche Aenderung vorzunehmen war, und dies mußte alles durch Vermittlung des Vaters vor sich gehen.

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 230-233.
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