*336. [an die Gattin in Baden bei Wien; Wien, 12. Juni 1791?]

[337] Ma très chère Epouse!


N. N. ist den Augenblick nach Baaden; – ietzt ist es 9 Uhr Abends und seit 3 Uhr bin ich bey ihm – Nun glaube wird er Wort halten, er versprach mir Dich zu besuchen, ich bitte Dich ihm auch recht zuzusetzen! – ich bitte Dich aber ja nicht auf die Casino zu gehen; 1mo ist diese Compagnie1Du verstehst mich wohl – und 2do tanzen könntest Du ohnedies nicht, und zuschauen? – das läßt besser wenn's Mannerl dabey ist. – Ich muß schließen, weil ich noch zu Montecuculi muß – ich habe Dir nur dieses in Eile berichten wollen – der rechte Brief kömmt Morgen.Adjeu – thue was ich Dir geschrieben habe vermöge des Baades und liebe mich so wie ich Dich liebe und ewig lieben werde. –

Ewig Dein

Mozart.


Grüsse mir Deine Hofnarren! –

Fußnoten

1 Wohl die Familie Schwingenschuh.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 337.
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