245.

[214] vienne ce 15 de fevrier 1783


Mon trés cher Père!


Ich danke ihnen von Herzen für die überschickte Musique! – Es thut mir recht leid daß ich die Musique zum thamos nicht werde nützen können! – dieses Stück ist hier, weil es nicht gefiel, unter die verworfenen Stücke; welche nicht mehr aufgeführt werden. – es müsste nur blos der Musick wegen aufgeführt werden, – und das wird wohl schwerlich gehen; – schade ist es gewis! – hier schicke ich meiner schwester die 3 Cadenzen zu den Concert ex D – und die 2 Eingänge zu den Concert ex E b. – Ich bitte schicken sie mir doch gleich das Büchel worin dem Ramm sein oboe Concert oder vielmehr des ferlendi sein Concert ist; – der oboist vom fürst Esterhazi giebt mir 3 Duckaten davor; – und will mir dann 6 geben, wenn ich ihm ein Neues Mache. – sind sie aber schon in München, so ist es halt in gottes Namen nichts – denn, die einzige zuflucht die wir dann hätten, der Ramm selbst – ist auch nicht da. – Ich hätte in Strasburg in einem Winkel sitzen mögen – doch nein – ich glaube nicht daß ich eine ruhige Nacht gehabt hätte. – Die Neue Hafner Sinfonie hat mich ganz surprenirt – dann ich wusste kein Wort mehr davon; – die muß gewis guten Effect machen. – Ich glaube wir werden die lezten faschings täge [214] eine Compagnie Masque machen, und eine kleine Pantomime aufführen; – aber ich bitte sie: verrathen sie uns nicht. Endlich war ich so glücklich den chevalier Hipolity1 zu treffen; – er hat mich niemalen finden können. – er ist ein charmanter Mann. – er war einmal bey mir, und wird nächsten mit einer aria kommen damit ich ihn höre; – ich muß schlüssen, denn ich muß noch ins theater. Mein Weiberl und ich küssen ihn 1000 mal die hände, und umarmen unsere liebe schwester von herzen, und sind Ewig dero

gehorsamste kinder

W: A: Mozart

Fußnoten

1 S. den Brief vom 31. August 1782.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 214-215.
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