253.

[224] vienne ce 21 de may. 1783


Mon trés cher Pére!


Ich habe mich damals beym Banquier Schefler sowohl um einen Rosa als Roßi erkundiget; – Nun war er aber selbst bey mir, und habe folglich die Musique richtig erhalten. – vom Gilowsky habe auch des Ceccarelli Rondeau empfangen; wovor ich ihnen danke. – hier überschicke ihnen den varierten Singpart von Non sò d'onde x: wünsche daß sie es lesen können. – bedaure von Herzen die gute fr: von Robinig1. – ich und meine frau hätten auch bald einen rechtschafenen freund von uns verloren; den Baron Raymund Wetzlar, alwo wir wohnten. – Nun fällt es mir erst ein daß ich seithero schon in der zweyten wohnung bin, und habe es noch nicht geschrieben. – Der Baron Wetlar hat in seine wohnung eine Dame bekommen. – und wir sind also ihm zu gefallen ausser der zeit in eine schlechte logis auf den kohlmarkt gezogen. – er hat aber hingegen für die 3 Monathe als wir dort logirten nichts angenommen, und die kosten des ausziehens auch übernommen. unterdessen suchten wir ein gutes quartier; und fanden es auf den Juden Platz alwo [224] wir nun sind. – auf den kohlmarkt hat auch er alles gezahlt. – unsere logis ist also. auf dem Juden Platz im burgischen hause No 244 im ersten Stock. – Nun wünschen wir nichts mehr als bald so glücklich zu seyn, sie beyde zu umarmen. – ob es aber in omezbshrg2 wird seyn können? – Ich glaube leider ocuwlrefcu!3 schon lange gieng mir so ein gedanke im kopf herum – weil sie aber mein liebster vatter niemalen so einen gedanken gehabt haben, so schlug ich mir es aus. – h: v: Edelbach und Baron Wetzlar aber bestärkten mich wieder darin; und das ist, ob nicht zh ihrcutln oly, daß wen ich nmcu omezbhrg ksaal, mich dir lrzbfocusi etwan Mrltfrln4 oder wenigstens – –Basta! – was mich am meisten es ihrcutln5 macht, ist, weil ich meine lntemoohng6 nicht habe. – Vielleicht hat man das aft ielfo gethan – ha afcu hernach zh imngln7. – genug, sie werden das am besten zu beurtheilen wissen; – sind sie entgegengesezter Meynung, of ksaaln wfr glwfoo8. – glauben sie es aber auch. – so müssen wir einen dritten srt9 wählen – vielleicht Ahnculn. – denn ein Pimii10 ist zu allem fähig –apropós; haben sie von den famosen otrlst11 zwischen dem lrzbfocusi und grmi Dmhn12 nichts gehört? – und daß der lrzbfocusi vom Pmoomhlr Cmpftle einen fnimaln Brfli13 bekommen hat. – bitte den Varesco wegen der bewusten sache14 fleissig zu Mahnen. – die haupt-sache muß das komische seyn; denn ich kenne den Wieñer geschmack. – leben sie wohl unterdessen; meine frau und ich küssen ihnen 1000mal die hände und umarmen unsre liebe schwester von herzen ud sind Ewig Dero

gehorsamste kinder

W. Et C: Mozart

Fußnoten

1 † am 24. April 1783.


2 Auflösung der Chiffren: salzbourg


3 schwerlich!


4 zu furchten sey, daß wen ich nach salzburg komme, mich der erzbischof etwan Aretiren


5 furchten


6 entlassung


7 mit fleis gethan – um mich hernach zu fangen.


8 so kommen wir gewiss.


9 ort


10 München. – denn ein Pfaff


11 streit


12 erzbischof und graf Daun


13 erzbischof vom Passauer Capitel einen infamen Brief


14 S. den vorhergehenden Brief.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 224-225.
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