Serenaden in Mannheim

[188] In der Nacht spät, nach fröhlich in den »drei Königen« eingenommenem Nachtmahle, durchwanderten Berger, Gottfried Weber, Dusch, Carl Maria und Roek, ihrer häufig gepflegten Sitte nach, mit ihren Guitarren die Stadt, weckten die Sängerinnen mit Saitengeschwirr aus erstem Schlummer und sangen ihnen ihre neuesten Lieder, so süß und geistvoll, daß der Blick der wenigen noch lebenden, alten Damen, die damals junge schöne Sängerinnen waren, sich noch heut belebt, wenn sie daran denken. wie sie von »Ihrem Pfühle«, den allzuholden Saitenspiele und leisem Sange, ein nicht nur »halb Gehör« gaben, sondern mit schlagendem Herzen lauschten.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 188.
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