Gänsefußspanner (Larentia chenopodiata)

[422] Der Gänsefußspanner, gelber Marmor (Larentia chenopodiata, auch Cidaria chenopodiata), hält sich an ähnlichen Oertlichkeiten, besonders in den Dorfgärten und deren Nachbarschaft auf, sitzt infolge dessen an Wänden der Stallgebäude, an Stämmen und nicht im Grase, so daß er sich weniger aufscheuchen läßt als andere, und fliegend so leicht nicht gesehen wird. Die grünlich ledergelbe Grundfarbe wird an den Grenzen des Mittelfeldes beim Weibchen mehr bindenartig, beim Männchen ausgedehnter dunkler und zwar gelbbraun. Die Gestalt der Vorderflügel, die Theilung der Spitze durch einen dunkeln Schrägstrich, die wellenrandigen, schwächer gezeichneten Hinterflügel, deren Vorderrand den Innenwinkel der vorderen überragt, finden wir bei vielen anderen Arten, welche zum Theile noch viel fauberer gezeichnet und lebendiger gefärbt sind, wieder. Unser Spanner ist im Juli und August nirgends selten.


Gänsefußspanner (Larentia chenopodiata) nebst Raupe. Natürliche Größe.
Gänsefußspanner (Larentia chenopodiata) nebst Raupe. Natürliche Größe.

Seine Raupe, welche überwintert, erscheint an den Seiten etwas knotig, platt von oben her und verschieden in Färbung und Zeichnung, bräunlichgrau oder zimmetbraun, auf dem Rücken mit nach vorn spitzen Winkelhaken verziert, welche eine seine dunkle Linie theilen, und gelb an den Seiten durch eine gezackte Linie. Sie ernährt sich von den verschiedenen Gänsefußarten (Chenopodium), an denen man sie manchmal in größeren Gesellschaften beisammen trifft; zur Verpuppung geht sie tief in die Erde.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 422.
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