4. Sippe: Lepturinen, Afterböcke

[168] Die Afterböcke, Schmalböcke (Lepturini), bilden eine sehr bestimmt abgegrenzte Sippe in dieser Unterfamilie und sind leicht von den anderen zu unterscheiden durch den hinter den Augen verengten, halsartig eingeschnürten Kopf, der sich nach vorn mehr oder weniger schnauzenartig verlängert, durch fast rundliche Augen, vor und zwischen denen mehr oder weniger entfernt die kurzen Fühler stehen, und durch sehr genäherte, zapfenartig vortretende Vorderhüften.

Die meisten fliegen lebhaft im Sonnenscheine umher und finden sich nicht nur auf Buschwerk, sondern an allerlei blühenden Kräutern, wie an den honigreichen Dolden, und andere nicht bloß im Walde, sondern auf Wiesen, Feldrainen und öfters in größeren Entfernungen von Holzgewächsen. Man hat die Arten vielen Gattungen einverleibt, die aber in ihren Merkmalen so in einander übergehen, daß sie sich schwer von einander unterscheiden lassen. Die Form und Oberflächenbeschaffenheit des Halsschildes, der Flügeldecken, die Breitenverhältnisse letzerer zu ersterem und die Zartheit oder Grobheit der Augenfelder geben die wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale für die Gattungen ab. Die Larven ernähren sich von faulem Holze.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 168.
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