Greifer Erdbock (Dorcadion fuliginator)

[173] Eine der kleinsten und zierlichsten Arten ist der bei Smyrna und in jenen Gegenden kaum seltene kreuztragende Erdbock (Dorcadion crux, Fig. 7, S. 171). Der sammetschwarze Körper wird reichlich von weißem Seidenhaar überzogen, welches eine tiefe Längsfurche über Kopf und Halsschild auskleidet, die Beine reichlich bedeckt und an den Flügeldecken nur die stumpfe Seitenkante und einen breiten Streifen neben der Naht frei läßt, an welchen sich nach außen ein fast halbkreisförmiger Mittelfleck anschließt. Am weitesten nach Norden geht der in Thüringen und am Harze in manchen Jahren keineswegs seltene schwarze Erdbock (Dorcadion atrum), welcher im Süden fehlt. Das bis über 16 Millimeter messende Thier ist durchaus schwarz, hat auf dem sehr grob und verworren punktirten Halsschilde einen stumpfen Mittelkiel und auf den hinten beinahe gestutzten, sehr gerunzelten, an keiner Stelle punktirten Flügeldecken einen stumpfen Mittelkiel zwischen der Naht und der gleichfalls sehr stumpfkieligen Stelle, an welcher die Biegung des Außenrandes nach unten erfolgt (Seitenkante). Mit ihm zugleich pflegt, aber seltener und weiter südlich gehend, der greife Erdbock (Dorcadion fuliginator) vorzukommen, hauptsächlich vom vorigen unterschieden durch den schmutzigweißen Haarfilz über die Flügeldecken und durch schwache, gleichfarbige Behaarung an den übrigen Theilen des schwarzen Körpers, besonders auch an den Beinen. Heutzutage wird derselbe allgemein für die Stammart und der schwarze für seine unbehaarte Abart erklärt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 173.
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