[125] Der bunte Oelkäfer (Meloë variegatus oder majalis) verbreitet sich über ganz Europa, das nordwestliche Asien und den Kaukasus, und scheint in Deutschland besonders häufig zu sein. Er ist metallisch grün oder bläulich, mehr oder weniger purpurn schimmernd, grob punktirt und gerunzelt, das quere Halsschild verengt sich etwas nach hinten, und die Ränder steigen unmerklich auf. Länge 11 bis 26 Millimeter, je nachdem die eingeschleppte erste Larve einen geringeren oder größeren Honigvorrath in der Zelle vorfand. Dieselbe ist 2 bis 3 Millimeter lang, glänzend schwarz und von der früher angegebenen Beschaffenheit. Die weiteren Entwickelungsformen dieser Art sind noch nicht bekannt. Die erste, in manchen Jahren außerordentlich häufige Larvenform findet sich denn auch auf der Hausbiene, jedoch unter eigenthümlichen Verhältnissen. Sie begnügt sich nämlich nicht, gleich den anderen, nur zwischen den Haaren umherzulaufen, sondern sie bohrt sich zwischen die schuppig über einander liegenden Ringe des Bauches und andere Gelenke ein, wodurch die Bienen unter Zuckungen absterben.
Sie sitzt an den auf dem Boden des Stockes sterbenden Bienen, oder irrt, weil sie die todten verläßt, im Gemülm umher und ist allmählich dem Verderben preis gegeben. Man hat sie im April und Mai, ob von dieser oder einer anderen Art, weiß ich nicht, auch mit gespreizten Beinen auf dem Honige in den Waben angetroffen, wo sie bereits todt war oder mit dem Tode rang; denn bevor sie nicht das Ei verzehrt und sich dann gehäutet hat, nimmt sie keinen Honig an. Also nicht durch seine parasitische Lebensweise in den Bienenstöcken wird der bunte Oelkäfer der Hausbiene nachtheilig, wohl aber wird es seine erste Larve in der angegebenen Weise für die Trachtbienen, durch welche sie sich in den Stock einbringen lassen, für die jungen, eben ausgekrochenen Arbeitsbienen und Drohnen sowie für die Königin, auf welche alle sie von den ersteren überkriecht und sich einbeißt.